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Von WYSIWYG zu visuellen Editoren: Die Evolution der Content-Bearbeitung in Headless CMS

Content war schon immer der Kern digitaler Erlebnisse – er prägt, wie Marken auf Websites, in Apps und auf vernetzten Geräten mit ihren Zielgruppen interagieren. Doch je komplexer digitale Ökosysteme werden, desto stärker stoßen traditionelle Werkzeuge wie WYSIWYG-Editoren an ihre Grenzen. Die Erstellung, Verwaltung und Ausspielung von Inhalten wirkt sich unmittelbar auf die Markenwahrnehmung aus. Mit der zunehmenden Komplexität digitaler Plattformen zeigen einst revolutionäre Werkzeuge wie der WYSIWYG-Editor („What You See Is What You Get“) jedoch ihre Schwächen.

Die zentrale Frage lautet daher: Wie lässt sich eine intuitive Bearbeitungserfahrung für nicht-technische Anwenderinnen und Anwender schaffen – in einem System, in dem WYSIWYG nicht mehr greift?

Dieser Artikel beleuchtet den Wandel der Content-Bearbeitung – von den Anfängen der WYSIWYG-Editoren über deren Grenzen bis hin zu der Rolle, die moderne visuellen Editoren in Headless-CMS-Plattformen spielen.

WYSIWYG verstehen: Der traditionelle Ansatz der Content-Bearbeitung

Was ist WYSIWYG?

WYSIWYG steht für „What You See Is What You Get“. In einem solchen Editor ähnelt die Bearbeitungsumgebung dem endgültigen veröffentlichten Format. Wird beispielsweise ein Blogbeitrag erstellt oder verwaltet, zeigt der Editor Überschriften, Bilder und Text genau so an, wie sie nach der Veröffentlichung auf der Website erscheinen.

Zentrale Merkmale von WYSIWYG-Editoren:

  • Echtzeit-Bearbeitung: Änderungen werden sofort sichtbar.
  • Vertraute Oberfläche: Vergleichbar mit Textverarbeitungsprogrammen wie Microsoft Word – ideal für nicht-technische Nutzerinnen und Nutzer.
  • Drag-and-Drop-Funktion: Ermöglicht Layout-Anpassungen ohne Programmierkenntnisse.
  • Umfangreiche Formatierungen: Fettdruck, Kursivschrift, Links und eingebettete Medien lassen sich einfach umsetzen.

Grenzen von WYSIWYG-Editoren

Trotz ihrer Verbreitung stoßen WYSIWYG-Editoren in modernen Szenarien an funktionale Grenzen:

  • Layouts: Änderungen an Layouts erfordern oft die Unterstützung durch Entwicklerinnen und Entwickler, was die Flexibilität einschränkt.
  • Plattformabhängigkeit: WYSIWYG-Editoren sind in der Regel für eine einzelne Präsentationsebene – etwa eine Website – ausgelegt. Eine Ausspielung desselben Inhalts auf Mobile-Apps oder andere Kanäle ist schwierig.
  • Skalierbarkeit: Mit zunehmendem Unternehmenswachstum wird es immer komplexer, Inhalte konsistent über verschiedene Plattformen hinweg zu verwalten.
  • Inkonsistente Ausgabe: Unterschiede zwischen der Bearbeitungsansicht und der finalen Darstellung können zu Designabweichungen führen.

Der Aufstieg von Headless CMS: Ein neuer Ansatz im Content-Management

Diese Grenzen traten besonders deutlich zutage, als Unternehmen und Marken begannen, Inhalte kanalübergreifend bereitzustellen – also nicht nur für Websites, sondern auch für Apps, Sprachschnittstellen oder IoT-Geräte. Die wachsende Zahl digitaler Kanäle erforderte einen neuen Ansatz:

Ein Headless CMS trennt das Backend (Content-Repository) vom Frontend (Darstellung). Inhalte werden als strukturierte Daten gespeichert und über APIs an beliebige Kanäle ausgeliefert. Dadurch entsteht konsistenter, wiederverwendbarer Content – allerdings ohne die gewohnte visuelle Vorschau, die WYSIWYG-Editoren boten. Für nicht-technische Anwender wirkt das zunächst abstrakt.

Um diese Lücke zu schließen, wurden Visuelle Editoren, Visual Editors entwickelt.

Visuellen Editoren Mehr Flexibilität in der Content-Erstellung

Was ist ein Visual Editor?

Im Kontext eines Headless CMS schließt ein Visual Editor die Lücke zwischen strukturierten Daten und intuitiver Inhaltsbearbeitung. Moderne Werkzeuge wie der Visual Editor von NovaDB oder Storyblok kombinieren strukturierte Datenbearbeitung mit Echtzeit-Vorschauen, sodass Entwickler- und Redaktionsteams gleichzeitig und kontextbezogen arbeiten können.

Visuelle Editoren ahmen kein starres Layout nach, sondern bieten dynamische, kanalübergreifende Bearbeitungsumgebungen, die an unterschiedliche Designs und Ausgabekanäle angepasst sind.

Zentrale Merkmale von visuellen Editoren:

  • Komponentenbasiertes Arbeiten: Inhalte bestehen aus wiederverwendbaren Bausteinen, die kanalübergreifend eingesetzt werden können.
  • Live-Vorschau: Redakteurinnen und Redakteure sehen sofort, wie Inhalte auf verschiedenen Plattformen wirken.
  • Drag-and-Drop: Bewahrt die intuitive Bedienbarkeit klassischer Editoren.
  • Kollaboration: Kommentieren und Nachverfolgen von Änderungen verbessert die Zusammenarbeit.
  • Governance: Einhaltung von Markenrichtlinien

Vorteile von visuellen Editoren gegenüber WYSIWYG im Headless CMS

  • Visuellen Editoren lösen das „Single View“-Problem, da sie zeigen, wie Inhalte kanalübergreifend dargestellt werden.
  • Sie schaffen eine gemeinsame Arbeitsumgebung für Marketing, Design und Entwicklung.
  • Sie fördern Kreativität, ohne Designsysteme und Markenrichtlinien zu verletzen.
  • Strukturiert erfasste Inhalte bleiben wiederverwendbar, auch wenn neue Anforderungen entstehen.
Visual Editor Screenshot

Die Entwicklung im Überblick: Wichtige Meilensteine

Von WYSIWYG zu visuellen Editoren:

Frühe CMS-Lösungen basierten auf direkter HTML-Bearbeitung, später erweitert durch CSS und Frameworks. Damit begann die Strukturierung von Content in wiederverwendbaren Komponenten – die Grundlage moderner visuellen Editoren.

Der Schritt zum Headless-Ansatz:

Der wachsende Bedarf an Skalierbarkeit und Omnichannel-Fähigkeit führte zur Verbreitung von Headless-CMS-Plattformen mit integrierten, fortschrittlichen visuellen Editoren.

Gelöste Herausforderungen:

  • Der Übergang von statischer zu dynamischer, API-gesteuerter Inhaltsauslieferung.
  • Konsistentes Content-Management über mehrere Kanäle hinweg, ohne Dubletten oder Qualitätsverluste.

Die Zukunft der Content-Bearbeitung: KI und Automatisierung

  • KI-gestützte Content-Optimierung: Visuellen Editoren nutzen Künstliche Intelligenz, um wiederkehrende Aufgaben wie SEO-Optimierung, Personalisierung und Lokalisierung zu automatisieren.
  • Intelligente Content-Empfehlungen: KI liefert Echtzeitvorschläge für Layout und Design basierend auf Nutzerdaten und Interaktionen.
  • Dynamische Content-Anpassung: KI passt Strukturen und Layouts an, um Engagement und Performance zu maximieren.
  • Mehr Kreativität und Effizienz: Durch Automatisierung repetitiver Aufgaben können Content-Teams sich auf strategische, wertschöpfende Arbeit konzentrieren.

Fazit

Der Wandel von WYSIWYG- zu Visual-Editoren markiert einen grundlegenden Paradigmenwechsel im Content-Management. Was früher auf einfache Bedienbarkeit und visuelle Ähnlichkeit mit dem Endergebnis ausgerichtet war, hat sich zu einem Anspruch auf Flexibilität, Struktur und konsistente Ausspielung über alle Kanäle entwickelt.

Visual Editors verbinden die intuitive Nutzererfahrung klassischer Werkzeuge mit der strukturierten Leistungsfähigkeit eines Headless CMS. Sie ermöglichen es Teams, Inhalte gemeinsam zu erstellen, zu steuern und zu optimieren – markenkonform, effizient und technologisch zukunftssicher.

Mit der fortschreitenden Vernetzung digitaler Ökosysteme werden Visual Editors zur Grundlage intelligenter, datengetriebener und skalierbarer Content-Operationen.

Michael Stegmann

Managing Partner bei Noxum. Er leitet Strategie und Konzeption mit dem Ziel, innovative Softwarelösungen zu entwickeln und die technologische Weiterentwicklung des Unternehmens voranzutreiben.

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